Warum gerade diese Kirche?

Der Verein Freunde Masurens e.V. und die verfallene evangelische Kirche in Masuren im ehemaligen Ostpreußen

Der Verein „Freunde Masurens e. V.“ wurde am 01.08.2010 in Scharnebeck gegründet.

Die Idee hierzu entstand während „Pastor Teglers Masuren-Studienfahrt“ am 07.06.2010 in Warpuny/ Warpuhnen am See mit Blick auf die Kirche und den imposanten Turm. Die Kirche war dem Verfall preisgegeben, das konnte man sehen. Kaputte Fensterscheiben, Löcher im Dach und auch der Turm hatte schon bessere Zeiten gesehen, hier und da war er geflickt worden. Es gab keine Gemeindeglieder mehr, die den Gottesdienst besuchten und somit auch keine Gemeindeglieder, die sich um die Kirche kümmerten.

„Ich werde diese Kirche nicht vor dem Verfall retten können, aber wenn ich nichts unternehme, wird auch nichts besser“, waren damals die Worte von Kerstin Harms, der späteren Vorsitzenden des Vereins Freunde Masurens e.V. Doch das Schicksal der Kirche berührte, denn in dieser Kirche war Pastor Fryderyk Tegler, der erst in den 70er Jahren aus Masuren nach Deutschland ausreiste, getauft, konfirmiert, getraut und auch Tochter Romy getauft worden.

Vor dieser Kirche zu stehen und nicht helfen zu können, war schwer und somit fanden sich schnell Gleichgesinnte, um einen Verein zu gründen, der sich unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, hier zu helfen. Am See, mit Blick auf den Turm, fassten Pastor Tegler, Adelgunde Marxen und Kerstin Harms sich an die Hände und besiegelten somit die Gründung des Vereins „Freunde Masurens e.V."

In den vergangenen Jahren war immer wieder von den ehemaligen Bewohnern Warpunys/ Warpuhnens etwas unternommen worden. So wurde zum Beispiel ein neuer Zaun um die Kirche gebaut, um sie vor weiteren Schäden durch Vandalismus zu bewahren, doch für die Erneuerung des Daches, des Turms und der Fenster reichten die Spendengelder nicht aus.

Als 2014 ein Geschäftsmann aus Mrągowo/ Sensburg Kontakt mit dem Verein Freunde Masurens e.V. aufnahm, kam wieder etwas Hoffnung auf. In mehreren Gesprächen, die mit Alfred Siwik geführt wurden, erklärte er seine Beweggründe. „Ich möchte etwas zurückgeben und Dir ein Denkmal setzen“, sagte er zu Pastor Tegler „und ein Zeichen für Deutsch-Polnische Freundschaft“

Es stellte sich heraus, dass Pastor Fryderyk Tegler ihn, als er ein kleiner Junge war und mit seiner Familie aus Weißrussland nach Polen gekommen war, die polnische Sprache gelehrt hatte und ihm die Liebe zur polnischen Literatur und Kunst nahebrachte. Nun war die Zeit gekommen, etwas wieder gutzumachen. Über Jahre hinweg hatte Alfred Siwik das Bemühen des Vereins, die Kirche zu retten, verfolgt und dann kam er auf die Idee, hier etwas Gutes zu tun, zumal auch er sehr mit der Kirche verbunden ist.

Alfred Siwik ließ vor dem Winter 2015/2016 das Dach reparieren, zweihundert Fenster neu einsetzen und den Turm sichern. Es war somit der erste Schritt und der Anfang getan, die Kirche vor dem gänzlichen Verfall zu retten und erst einmal vor weiteren witterungsbedingten Einflüssen und Vögeln, die dort ein und ausflogen, zu schützen.

Nachdem das Gotteshaus von außen instand gesetzt worden war, nahm sich die Vorsitzende Kerstin Harms vor, das Innere der Kirche in Angriff zu nehmen und die Kirche wieder lebendig werden zu lassen. Sie wusste, es wird ein harter und steiniger Weg werden, aber mit ihren Worten „…geht nicht gibt’s nicht“ verfolgt sie bis heute immer wieder neue Ziele, die Kirche zu einem lebendigen Mittelpunkt in der Kirchengemeinde Warpuny zu machen. Und dies mit der Unterstützung tatkräftiger Mitglieder, der dortigen Bürgermeisterin, dem katholischen Pfarrer und seiner Gemeinde.

(Sehen Sie auch die Seite „Deutsch-polnische Freundschaft durch Kircheputzen“)

 

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